Hybridauto vs. Elektroauto: Welches ist die bessere Technologie?
von AK Autoport Köln GmbH
Elektroautos fahren rein elektrisch, aber in der Regel nicht sehr weit: Die marktgängigen Modelle des Jahres 2015 bringen es auf rund 200 km mit einer Batterieladung. Es gibt schon Elektroantriebe mit Reichweiten von deutlich über 500 km zum Beispiel von Tesla, aber das sind bislang noch sehr teure, wenig alltags taugliche Modelle.
Hybridautos kombinieren einen Kraftstoff- und einen Elektroantrieb, der Kraftstoffmotor ist meistens ein Ottomotor (Benziner). Das hat sich bislang als das effizienteste Konzept bewährt, es gibt aber auch schon Dieselhybridfahrzeuge wie den Citroën DS5, den der französische Präsident François Hollande als Staatskarosse fährt. Welches Konzept - Elektro oder Hybrid - könnte sich mittel- und langfristig durchsetzen?
Vor- und Nachteile der beiden Antriebe
Der Hybrid-Antrieb dürfte auf mittlere Sicht die meisten Anhänger finden, das ist aktuell (2015) schon so und könnte in den nächsten ein bis zwei Jahrzehnten so bleiben.
Vorteile sind:
- Verbindung von Fahrspaß, Mobilität und sehr geringen Emissionen
- Technik gilt als ausgereift
- Hybridfahrzeuge sind erschwinglich in der Anschaffung und im Unterhalt
Nachteile von Hybridautos:
- Antrieb ist sehr komplex (Verbindung von Kraftstoff- und Elektromotor, Generator, Batterie und Regeleinheit)
- höheres Gewicht
- immer noch teurer als rein kraftstoffbetriebene Fahrzeuge
- begrenzte Modellauswahl
Elektroautos gibt es seit über 100 Jahren, sie machten in den 1920er Jahren rund 40 % aller US-amerikanischen Pkws aus. Seither versuchten die Ingenieure aller Länder und Generationen, die Reichweite der Akkus zu erhöhen - bislang ohne nennenswerten Erfolg. Der durchschnittliche, erschwingliche Akku muss auch im Jahr 2015 nach etwa 200 Kilometern an die Ladestation. Dennoch weisen Elektroautos einige bemerkenswerte
Vorzüge auf:
- absolut emissionsfreies Fahren
- hohe Beschleunigungswerte der Elektromotoren
- Autos sind sehr leise
- Motoren sind fast wartungsfrei
Nachteile von Elektroautos:
- geringe Reichweite oder sehr teuer
- wenig Langzeiterfahrung mit modernen Akkus und Motoren
- als “normales” Fahrzeug mit rund 200 km Reichweite deutlich teurer als ein Hybrid oder rein kraftstoffbetriebenes Fahrzeug
- Infrastruktur für die Aufladung der Akkus ist ungenügend ausgebaut
Sinnvoller Einsatz von Elektro- und Hybridautos
Auf den ersten Blick scheint es so, als sei der Nachteil der geringen Reichweite von Elektroautos praktisch nicht auszugleichen. Die geringen Verkaufszahlen - in Deutschland liegen sie im niedrigen fünfstelligen Bereich - könnten das belegen. Doch ein Umdenken bei den Autofahrern ist keinesfalls ausgeschlossen. Der Hintergrund: Die weitaus meisten Autofahrten sind so kurz, dass ein Elektroauto absolut genügt. Das geht aus den jährlichen Erhebungen des MOP (Deutsches Mobilitätspanel) hervor.
Hier einige Zahlen für 2013 (2014 liegt im Herbst 2015 noch nicht vor):
- 91,4 % aller Deutschen sind täglich mobil unterwegs.
- Sie legen dabei 3,36 Wege zurück (Büro und Fabrik, Schule, Einkauf, Freizeitaktivitäten).
- Auf diesen Wegen nutzen sie zu 54,1 % einen Pkw oder ein Kraftrad.
- Die mit einem Kraftfahrzeug zurückgelegten Wege führen durchschnittlich 44,6 km weit.
Die Zahlen sind schon länger bekannt und leuchten absolut ein. Meistens müssen wir zur Arbeitsstelle und zurück, zwischendurch fahren wir einkaufen, außerdem bringen und holen wir unsere Kinder zu und von ihren Aktivitäten. Wirklich lange Autofahrten sind die Ausnahme und nicht die Regel. Wenn wir sie unternehmen, machen wir nach spätestens 200 Kilometern eine Pause. Wenn wir während dieser Pause in einer halben Stunde unseren Elektroakku aufladen könnten - was spräche dann gegen das Elektroauto? Wie richtig diese Überlegungen sind, belegen Zahlen aus China, wo wesentlich mehr Menschen Elektromobilität mit kleinen Motorrollern nutzen. Diese sind das ideale Transportmittel für die großen chinesischen Städte. Die Hybridfahrzeuge sind also eigentlich ein Kompromiss, denn noch möchte jeder Autofahrer das Gefühl haben, dass er mit seinem Wagen mindestens 500 bis 600 km unterwegs sein kann, ohne an die Tankstelle zu müssen. Das ist aber ein Gefühl, dass die heute lebenden Autofahrer während ihres Lebens erworben haben. Es ist nicht selbstverständlich. Wenn das Netz der Elektrotankstellen auch auf Autobahnen flächendeckend ausgebaut wäre und wenn Elektroautos deutlich preiswerter würden, hätten sie große Chancen - oder?
Die eigentliche Umweltbilanz
Experten haben es errechnet: 100 Kilometer mit dem Elektroauto kosten in Strom das Äquivalent von 0,7 - 0,9 Litern Kraftstoff. Kaum ein Benziner oder Diesel kommt mit viel weniger als vier bis sechs Litern aus, oft ist es deutlich mehr. Natürlich muss auch der Strom im Kraftwerk produziert werden, umweltneutral fährt das Elektroauto also nicht. Dennoch genügt dieser Wert den Befürwortern der Elektromobilität, um auf deren Vorzüge zu pochen. Doch das ist Augenwischerei, meinen wirkliche Experten. Man vergesse den Einsatz seltener Rohstoffe wie Kobalt, Lithium und Nickel bei der Produktion von Elektromotoren und -akkus, der in Afrika zu hohen Umweltbelastungen führt. Auch die Kupferproduktion - unerlässlich für einen Elektromotor - hat gravierende Umweltauswirkungen. Darauf verweisen Kritiker wie der emeritierte Professor Friedrich Schmidt-Bleek, einst Vizepräsident des Wuppertaler Umweltinstituts. Solche Rechnungen haben aber weder die Politik noch die Automobilindustrie und erst recht nicht die Autofahrer auf dem Radar. Wenn die Gesellschaft jedoch etwas gründlicher nachdenkt, könnte die reine Elektromobilität viel von ihrem Öko-Charme verlieren.
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